Tag-und-Nachtgleiche / Äquinoktium 2024 / 2025

Tag-und-Nachtgleiche / Äquinoktium

Tag-und-Nachtgleiche / Äquinoktium - Bild/Illustration: T.Bortels/weltzeituhren.info

Die nächste Tag-und-Nachtgleiche ist am 20. März 2024.

Die Tag-und-Nachtgleiche, oder auch Tagundnachtgleiche bzw. das Äquinoktium ist der Zeitpunkt, an dem der Tag und Nacht genau gleich lang dauern. Der Begriff Äquinoktium stammt aus dem Lateinischen und setzt sich zusammen aus aequus für „gleich“ und nox für „Nacht“.

Im Laufe eines Jahres kommt es zu zwei Tag-und-Nachtgleichen. Die erste, primäre Tag-und-Nachtgleiche (Primaräquinoktium) markiert den astronomischen Frühlingsanfang. Die zweite, sekundäre Tag-und-Nachtgleiche (Sekundaräquinoktium) markiert den astronomischen Herbstanfang.

Ein besonderes Phänomen der Tag-und-Nachtgleiche, das oft kaum beachtet wird: die Tag-und-Nachtgleiche gilt unabhängig davon, wo man sich auf der Erde aufhält.

In den Sommermonaten sind die Tage bekanntlich länger als die Nächte. Während der Wintermonate sind hingegen die Nächte länger als die Tage. Während am Äquator die Tage ganzjährig die gleiche Dauer haben wie Nächte (12 Stunden), nehmen die Unterschiede nördlich und südlich des Äquators in Richtung der Sonnenwenden (Sommersonnenwende bzw. Mittsommer und Wintersonnenwende) zu. Nach Sommer- und Wintersonnenwende nehmen die Unterschiede der Dauer von Tag und Nacht dann wieder ab, die Länge von Tag und Nacht gleich sich allmählich an.

Am Tag der Tag-und-Nachtgleiche tauschen Nord- und Südhalbkugel dann ihre Unterschiede sozusagen aus. An diesem Tag sind Tag und Nacht also genau gleich lang – egal ob man sich in Lappland, am Äquator, in Australien oder an einem der beiden Pole befindet.

Wann ist Tag-und-Nachtgleiche / Äquinoktium

Zeitpunkt der primären Tag-und-Nachtgleiche

  • 20. März 2020 um 04:50 Uhr MEZ
  • 20. März 2021 um 10:37 Uhr MEZ
  • 20. März 2022 um 16:33 Uhr MEZ
  • 20. März 2023 um 22:25 Uhr MEZ
  • 20. März 2024 um 04:06 Uhr MEZ
  • 20. März 2025 um 10:01 Uhr MEZ
  • 20. März 2026 um 15:45 Uhr MEZ

Noch -256 Tage bis zur primären Tag-und-Nachtgleiche 2024.

Zeitpunkt der sekundären Tag-und-Nachtgleiche

  • 22. September 2020 um 15:31 Uhr MEZ
  • 22. September 2021 um 21:21 Uhr MESZ
  • 23. September 2022 um 03:04 Uhr MESZ
  • 23. September 2023 um 08:50 Uhr MESZ
  • 22. September 2024 um 14:43 Uhr MESZ
  • 22. September 2025 um 20:19 Uhr MESZ
  • 23. September 2026 um 02:05 Uhr MESZ

Noch -70 Tage bis zur sekundären Tag-und-Nachtgleiche 2024.


Das Phänomen der Tagundnachtgleiche ist im Prinzip seit Urzeiten in vielen Kulturen bekannt. Auch heute noch wird sowohl zur Frühjahrstagundnachtgleiche als auch die Herbsttagundnachtgleiche als Fest begangen. Die eigentliche Tagundnachtgleiche steht dabei aber nicht unbedingt im Mittelpunkt:

Frühlingsfeste – zum Beispiel Ostern

Das Osterfest wird seit Verbreitung des Christentums zwar vom christlichen Osterfest quasi Überlagert. In Mitteleuropa hat sich das Osterfest aber auch als Fruchtbarkeitsfest zum Frühlingsanfang bis heute halbwegs gut gehalten. Davon zeugen schon die vielen Fruchtbarkeitssymbole und -rituale, die man wie selbstverständlich kennt und schätzt: der Osterhase, die Ostereier, Eier färben, Eier suchen etc..

Häufig wird in Mitteleuropa zu Ostern auch die Wohnung mit frischen Zweigen geschmückt. Traditionell werden gerne Weidenkätzchen und Birkenzweige zur Dekoration verwendet. Weidenkätzchen sollten allerdings nicht mehr wild gepflückt werden, da sie als erste frühe Bienennahrung wichtig sind und daher unter Naturschutz stehen. Wenn es trotzdem Weidenkätzchen sein sollen, sollte man lieber den Experten im lokalen Blumenladen konsultieren. Häufig werden auch Blumen, gerne auch mit Erde in der Wohnung platziert: Forsythien, Narzissen und Tulpen gehören zu den Klassikern in der Oster-Dekoration.

Herbstfeste – zum Beispiel Erntedankfeste

Im Herbst ist auch heute noch das Erntedankfest weit verbreitet. Erntedankfeste sind bereits aus vorchristlicher Zeit bekannt. Im Keltischen wird das Fest Mabon genannt – in der griechischen Mythologie wird Demeter geehrt. Je nach Region kann es sich dabei auch um ein zur Ernte passendes und insofern spezielles Erntefest handeln. In Weinanbaugebieten wird beispielsweise die Weinlese besonders gefeiert. In Regionen, in denen Äpfel angebaut werden, sind Apfelfeste verbreitet, bei denen häufig Apfelwein serviert wird.

Heute liegt der Termin der offiziellen Erntedankfeste allerdings häufig am Ende der Erntezeit. Je nach Region und Brauchtum fällt der Termin dann früher oder später aus – viele Erntedankfeste finden in Deutschland im Oktober statt. In den USA wird der „Thanksgiving Day“ sogar erst am am vierten Donnerstag im November gefeiert und ist somit eigentlich komplett von der Tag-und-Nachtgleiche losgelöst.


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