Sommerzeit ist Erdbeerzeit – zumindest, wenn man seine Erdbeeren aus regional saisonaler Ernte bevorzugt. Die Erntesaison für den heimischen Anbau beginnt meist Anfang Mai und dauert dann je nach Wetter und Region wenigstens bis in den Juli – manchmal auch länger. Und solange die Erbeersaison läuft, sollte man zugreifen. Denn Erdbeeren sind ein süßer und sehr gesunder Sommer-Snack, der zur Hauptsaison kein Luxus sein muß.
Die kleinen roten Früchte sind geradezu Vitamin-Bomben – insbesondere Vitamin C ist in relativ hoher Konzentration enthalten. Pro 100 Gramm enthalten Erdbeeren mehr Vitamin C, als beispielsweise Zitronen oder Orangen.
Allerdings sind Erdbeeren je nach Sorte auch recht empfindlich. Am besten schmecken Erdbeeren zur Erdbeerzeit – wenn sie regional saisonal frisch geertet auf den Tisch – oder direkt in den Mund kommen.
Beginn und Dauer der Erdbeerzeit
In Mitteleuropa ist die Haupt-Erdbeersaison in den Monaten Mai, Juni und Juli – dann wird auf den großen Erdbeerfeldern geernet. Kleinfrüchtige Erdbeersorten wie z.B. die aromatischen Monatserdbeeren, Walderdbeeren sowie immertragende Erdbeersorten können hingegen je nach Wetterbedingungen häufig auch bis in den Oktober hinein geerntet werden.
Erdbeeren müssen dementsprechend eigentlich ähnlich wie Spargel regelmäßig geernet werden – es werden dann immer nur die reifesten Erdbeeren geernetet – und das geht am besten per Hand und zu Fuß. Daher machen „Erdbeeren zum selber pflücken“ auch gleich in mehrererlei Hinsicht Sinn: der Landwirt spart sich die aufwändige Ernte und die Kunden können sich die besten und reifesten Früchte herauspicken – und zwischendurch etwas gesundes naschen.
Regional saisonal – am besten Erbeeren selber pflücken
Erdbeeren sind empfindliche Früchte. Die besonders aromatischen kleinen süßen Erdbersorten lassen sich nur schwer transportieren und lagern. Am besten schmecken Erdbeeren, wenn sie direkt vom Erdbeerbeet in die Küche kommen – ohne lange Transportwege, und ohne Umwege über irgendwelche Zwischenhändler.
Gut ist dran, wer einen kleinen Garten mit ein paar Erdbeepflanzen hat und seine Erdbeeren pflücken kann, wann immer er/sie will bzw. wann immer die Früchte entsprechend reif sind.
In der industriellen Landwirtschaft werden häufig spezielle Sorten verwendet. Diese sind häufig so gezüchtet dass sie möglichst robuste Früchte produzieren, die sich gut transportieren und auch lagern lassen. Unter Umständen schmecken diese Erdebeersorten einfach nicht so gut, nicht so süß und aromatisch, wie die heimischen Erdbeersorten, die direkt im Garten wachsen.
Doch man auch wenn man über keinen eigenen Garten und keine eigenen Erdbeerpflanzen verfügt, kann man Erdbeeren selber pflücken. Während der Erdbeerzeit lassen viele Landwirte Kunden bzw. Besucher direkt auf ihre Erdbeerfelder gehen und die süßen Früchte selber pflücken.
Gerade im Umland von Großstädten wie Berlin und Hamburg sieht man in den Sommermonaten vor allem am Wochenende erdbeerhungrige Städter in der typischen Erntehaltung durch die Erdbeerpflanzen stolzieren. Insbesondere für Kinder kann so eine Erdbeerernte ein ganz besonders leckeres und gesundes Vergnügen sein.
Wann sind Erbeeren reif?
Der richtige Zeitpunkt für die Erdbeerernte bestimmt sich nicht über den Kalender, sondern über den tatsächlichen Reifegrad jeder einzelnen Beere. Doch wie erkennt man, ob eine Erbeere reif ist? Es gibt zum Glück ein paar halbwegs eindeutige Anzeichen für den Reifegrad:
- die Erdbeere hat ihre typische leuchtend-rote Farbe
- es ist kein oder nur ein sehr schmaler gelblicher/weisser Rand am Fruchtstiel zu sehen
- Fruchtstiel und Kelchblätter sind durchgehend satt Grün
- und der vermutlich wichtigste Indikator: ernetereife Erdbeeren sollten den typischen aromatisch-süßlichen Erdbeerduft verströmen
Erdbeeren selber pflanzen – Wann ist die richtige Pflanzzeit ?
Es ist aber halb so wild, wenn man diesen Termin verpassen sollte. Im gut sortierten Pflanzenhandel kann man inzwischen Erdbeerpflanzen kaufen, die man direkt im Frühling einpflanzen kann – sogenannte Frigo-Pflanzen. Diese werden den Winter über in Kühlhäusern gelagert – daher lassen sie sich im Frühling, quasi direkt vor der eigentlichen Erdbeersaison einpflanzen. Allerdings soll der Ertrag solcher Frigo-Pflanzen nicht ganz so ergiebig sein, wie der Ertrag von Pflanzen, die ganz regulär bereits im Spätsommer gepflanzt wurden. Bei kurzentschlossenen Hobby-Gärtnern sind Frigo-Pflanzen aber trotzdem sehr beliebt.
Erdbeeren ganzjährig / ausserhalb der Erdbeerzeit kaufen?
In vielen Supermärkten werden auch ausserhalb der Erdbeersaison kleine, zum Teil ziemlich teure Plastikschälchen angeboten, die manchmal eine lange Reise hinter sich haben: Ägypten (ca. 2.200 Tonnen im Jahr 2014) und Marokko (ca. 1.800 Tonnen im Jahr 2014) sind laut einer offiziellen Statistik des Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung (www.bmel-statistik.de) die zwei umsatzstärksten Nicht-EU-Länder, aus denen die Früchte stammen, die man außerhalb der Erdbeerzeit in deutschen Supermärkten angeboten bekommt.
Bei den EU-Ländern liegt Spanien ganz weit vorne mit über 80.000 Tonnen im Jahr 2014, gefolgt von den Niederlanden mit über 5.200 Tonnen, Polen mit über 3.000 Tonnen und Italien mit über 4.200 Tonnen im Jahr 2014.
Insgesamt wurden allein im Jahr 2014 knapp 100.000 Tonnen Erdbeeren nach Deutschland importiert. Zum Vergleich: in Deutschland wurden im Jahr 2014 laut Branchen-Fachportal proplanta.de über 155.000 Tonnen geerntet – der überwiegende Teil im Freiland.
Ich würde gerne grundsätzlich davon abraten, Importware ausserhalb der regionalen / lokalen Erdbeerzeit zu kaufen und stattdessen immer Deutsche Erdbeeren bevorzugen. Die Gründe dafür sind vielfältig:
- Zum einen sind diese kleinen Plastikschälchen verhältnismäßig teuer. Je nach Saison und Herkunftsland kann so ein Schälchen mit 250 Gramm Inhalt schon mal bis zu 5 Euro kosten. Das entspräche dann 20 Euro pro Kilo! Der Preis kann natürlich je nach Herkunftsland und Saison variieren.
- Regional / saisonal geerntete Früchte sind im Prinzip am umweltfreundlichsten. Es fallen nur kurze Transportwege und ein minimaler Lagerbedarf an.
- Erdbeeren müssen wie schon oben erwähnt reif geernetet werden. Damit die reifen Früchte die mitunter langen Transportwege halbwegs unversehrt überstehen, werden einerseits besonders robuste, transportfähige Sorten gezüchtet, die nicht immer die leckersten Früchte produzieren. Ausserdem werden die Früchte während des Transports häufig gekühlt, was gerade bei langen Trasportwegen aus sonnenreichen und somit warmen Ernteländern eine zusätzliche Umweltbelastung darstellt.
- Erdbeeren sind zarte, stoßempfindliche Früchte. Um sie unversehrt transportieren zu können müssen sie entsprechend geschützt – also verpackt werden. Bei regional / saisonal geernteten Früchten ist der Verpackungsbedarf und der daraus resultierende Verpackungsmüll minimal.