Der Internationale Tag der Verschwundenen ist ein offizieller Gedenktag der Vereinten Nationen, der an das Schicksal von Menschen erinnern soll, die gegen ihren Willen an einem Ort und unter Bedingungen interniert sind, die ihren Familienangehörigen oder ihren juristischen Vertretern nicht bekannt sind – auch als geheime Internierung bekannt.
Schätzungen zufolge sind derzeit in etwa 30 Ländern weltweit entsprechende Praktiken verbreitet: Menschen werden entführt und ohne Gerichtsverfahren festgehalten, ohne daß jemand davon erfährt. Der Working Group on Enforced or Involuntary Disappearances der Vereinten Nationen sind ungefähr 46.000 Fälle von verschwundenen Personen bekannt.
Die Initiative für diesen Gedenktag geht zurück auf die 1981 in Costa Rica gegründete und in Lateinamerika tätige nichtstaatliche Organisation FEDEFAM (Federación Latinoamericana de Asociaciones de Familiares de Detenidos-Desaparecidos) – eine Organisation und Dachverband verschiedener Organisationen, die sich aktiv gegen geheime Internierung einsetzen.
Vor allem Organisationen, die sich international um die Einhaltung der Menschenrechte kümmern, nutzen den den Tag, um auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen und ggf. auch Spenden und Mistreiter zu gewinnen – zum Beispiel amnesty international, das Büro des UN-Hochkommissars für Menschenrechte (Office of the United Nations High Commissioner for Human Rights, OHCHR) und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK).
Der Internationale Tag der Verschwundenen ist internaional auch bekannt unter dem Titel International Day of the Disappeared.
Offizielle Webseite zum Tag der Verschwundenen:
www.un.org/en/events/disappearancesday/